Mein Hund frisst nicht, was nun?
Zuerst etwas Allgemeines
Das normale Fressverhalten ist sehr von der Hunderasse abhängig. Auf der einen Seite ist z. B. der Labrador, der teilweise wie ein Hochleistungsstaubsauger durch seinen Futternapf geht, zu nennen. Auf der anderen Seite stehen z. B. die Minipudel, die als schlechte Esser gelten.
Zudem gibt es auch innerhalb einer Rasse gute und schlechte Esser. Beobachtet haben wir, dass Welpen, die im Welpenalter am Futternapf die Ersten sein wollen, später gute Esser sind. Gibt es bei der Futtergabe viele Geschwister, die um den ersten Happen konkurrieren, wird oft ein Wettrennen um den besten Platz ausgelöst. Wahrscheinlich löst dies eine gewisse Fresslust aus.
Was aber wenn der Hund das Fressen verweigert, oder er hat kein Appetit?
Viele kennen diese Situation:
Schnell bringen wir etwas anderes zum Probieren. Aber…auch das rührt unser Liebling nicht an. Was nun? Also kochen wir schnell etwas Hühnchen, Rind oder andere tolle Dinge. Jetzt endlich frisst unser geliebter Vierbeiner.
Verkehrt ist es nicht, wenn man selber kocht. Es ist aber aufwändig und Zeit hat man dafür auch nicht immer. Zudem müssen bei der Ernährung Mineralien, Spurenelemente und Vitamine im Einklang sein.
Was sollte man unbedingt beim Kochen oder Barfen beachten?
BARFen steht für „Biologisch Artgerechte Roh-Fütterung“. Wie der Name sagt, handelt es sich hier um eine Fütterung mit rohen Nahrungsmitteln (meist Fleisch und Innereien). Viele schwören darauf und verweisen auf die besonders gesunde Fütterung. Barfen hat aber viele Tücken, die man beachten muss! Bevor Sie mit Barfen starten, informieren Sie sich im Internet ausführlich darüber. Auch verträgt es nicht jeder Hund.
Mit Kochen ist hier gemeint, dass das Fleisch vor der Fütterung abgekocht wird. Als Fleisch oder Hackfleisch kommt sogenanntes weißes Fleisch (Geflügel) oder rotes Fleisch, wie Rind, Lamm, Pferd und Wild, in Frage. Schweinefleisch ist nicht zu empfehlen! Fisch kann natürlich auch auf der „Speisekarte“ stehen. Dabei kocht man das Fleisch/Fisch nur in Wasser (nicht braten, grillen etc.) und verwendet weder Salz noch Gewürze beim Kochen. Wichtig beim Kochen ist, dass dabei alle Krankheitserreger (wie z. B. Salmonellen) abgetötet werden.
Gesundes Kochen für den Hund?
Wie bereits geschrieben, müssen bei der Ernährung Mineralien, Spurenelemente und Vitamine im Einklang sein. Deshalb muss die Nahrung mit Obst, Gemüse und Mineralstoffen angereichert werden.
Beim Kochen kann Gemüse dazu gegeben werden, wie z. B.:
- Möhren (für einen gesunden Darm)
- Brokkoli (enthält viele Fasern für die Verdauung und Nährstoffe für Herz, Auge)
- Sellerie (viele wertvolle Vitamine und Ballaststoffe)
- Fenchel (verdauungsfördernd und entzündungshemmend)
- Rote Beete (verdauungsfördernd und entzündungshemmend)
- Kohlrabi, Knollen als auch das Blattgrün (Vitaminversorgung und wichtige Mineralstoffe)
- Hülsenfrüchte wie Bohnen und Erbsen (Mineralien Kalium, Zink, Magnesium und Eisen)
Vor dem Fressen (nach dem Kochen) kann noch folgendes hinzugegeben werden:
- Amarant
- Kokosflocken
- Apfel (gerieben)
- Mineralstoffmischungen für Barfen
(Die Liste ist nicht vollzählig. Es können noch weitere Gemüsesorten und Mineralstoffe hinzugegeben werden.)
Geht es auch einfacher?
Manchmal reicht es aus, unserem Liebling eine andere Futtersorte eines anderen Herstellers oder innerhalb eines Herstellers anzubieten. Heute gibt es viele Sorten und man hat eine große Auswahl an Herstellern.
Als unwiderstehlich finden es die meisten Vierbeiner, wenn man in das Nassfutter kleine gekochte Fleischstückchen (z. B. Hühnchen – siehe Absatz „Gesundes Kochen für den Hund“) einarbeitet. Auch den Fleischsud kann man dafür nutzen (Wichtig: ohne Salz und Gewürze!).
Tipp: Immer auf die Inhaltsliste/Zutatenliste des Futters schauen.
Egal was wir anbieten, der Hund frisst nicht!
Es gibt auch andere Gründe, warum unser Liebling die Nahrungsaufnahme verweigert. Wenn er dazu noch keine Flüssigkeit aufnimmt, ist ein Arztbesuch ratsam. Medizinische Gründe gibt es viele, wie z. B.:
- Zahnprobleme
- Entzündungen des Mund-, Rachenraumes
- Viruserkrankung
- Darmerkrankungen
- Vergiftungen (Düngemittel auf Feldern)
- Magenschleimhautentzündung
- Sodbrennen
- Annemie
Fazit
Verweigert mein geliebter Vierbeiner das Fressen, kann dies viele Ursachen haben. Versuchen Sie es mit etwas Abwechslung, indem Sie selbst kochen oder das Selbstgekochte in das Nassfutter untermischen.
Wichtig ist seinen Vierbeiner genau zu beobachten und sich ehrlich die Frage zu beantworten: Habe ich meinen Schatz zu sehr verwöhnt oder ist er krank.